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Weihwasserbecken - Zinn

Man betritt eine Kirche nicht wie einen Krämerladen. Die Kirche und ihr Umfeld ist geweihter Boden, dies bezeugt auch der etymologische Sinn der Begriffe templum - Latein - und temenos - Griechisch -, beide aus einer einheitlichen Wurzel stammend, die "schneiden", "teilen" bedeutet. Die Abgrenzung des Tempels teilt diesen klar und deutlich von seiner profanen Umgebung und begrenzt einen dem Gott geweihten Raum. Bevor der Mensch diese geweihte Welt des Tempels betritt, muss er sich einer Reinigung unterziehen, der Taufe. Auf eine gewisse Weise kann er bei jedem Betreten einer Kirche diese Reinigung durch das Weihwasser erneuern. In der Nähe der alten Kirchen gab es Brunnen zu diesem Zweck, die dann später durch Weihwasserbecken ersetzt wurden. Zuerst wurden sie vor der Tür der Kirche aufgestellt, dann am Eingang und zuletzt im Inneren, in unmittelbarerer Nähe des Einganges. Das Weihwasserbecken und das Taufbecken bestehen hauptsächlich aus einem Wasserbehälter. Ein jedes deiser rituellen Becken stellt im traditionellen Symbolismus den urzeitlichen Ozean dar, die Gewässer der Entstehung, auf denen der Geist Gottes sich niederließ, um die Erschaffung der Welt zu beginnen. Im Sinne dieser Gewässer haben die Weihwasser- und Taufbecken die Macht, eine Reinigung, eine Wiederentstehung auszuüben.

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