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Kayserzinn

Die Größte und bekannste Zinnwarenfabrik in den Rheinlanden des 19. Jahrhunderts ging aus einem kleinen Familienbetrieb hervor.

Der 1813 in Köln geborenen Johann Peter Kayser erlernte das Drechslerhandwerk und 1844 eröffnete er eine Gießerei in Kaiserswerth; 1851 siedelte die Familie nach Krefeld über, wo man eine Zinngießerei erworben.

1864 hatte Engelbert Kayser, der Aelteste Sohn von Johann Peter Kayser, ein “Kunstgewerbliches Magazin für Gebrauchs- und Luxuswaren” in Köln eingerichtet, das in wenigen Jahren florierte und Eigenblick in das zeitgenössische Kunsthandwerk Deutschlands und Europas gab. Diese Beschäftigung mit dem Kunsthandwerk war für Engelbert sehr wichtig.

1885 bis 1886 ließ der Bruder Jean Kayser als Erbe der Krefelder Zinngießerei die großen Fabrikhallen für die “Leuconide- und Metallwarenfabrik J. P. Kayser Sohn” in Krefeld-Bockum bauen.

Über die Produktion zwischen 1870 und 1890 ist sehr wenig bekannt; neben der Herstellung von Gebrauchsgeschirren war eine “kunsthandwerkliche Abteilung für Luxusgeräte” angeschlossen und 1890 hat Engelbert Kayser die Leitung des Werkes übergenommen. Genau in diesem Moment endete die Unterscheidung zwischen Gebrauchsgeschirr und Kunstartikel.

Engelbert Kayser setzte großes Vertrauen in dem Bildhauer Hugo Leven, für den er verschiedene Studienreisen nach England und Paris finanzierte; gleichzeitig arbeitete im Atelier Kayser auch der spezialisierte Karl Geyer. Diese Zusammenarbeit von E. Kayser, H. Leven und K. Geyer dauerte ungefähr bis 1901. In dieser Phase wurden die Entwurfsreihen mit versschiedenen Größen- Form- und Dekorvarianten und zusammengehörenden Gefäß- und Geschirreihen herstellt, während Leven floral Dekor in Relief darstellte.

Im Jahre 1900, wenig vor oder kurz nach der Pariser Weltausstellung, bekam Engelbert Kayser eine Goldmedaille als Hauptdesigner der Produkte der Krefelden Gießerei und die Krefelder Produktionsstätte verdoppelt. In dieser Phase entwickelten Leven und Fauser bei der Beschäftigung mit Ton und Plastilin das “Daumendrückrelief”, bei dem das florale Relief sich zu wenig haptischen reduzierte, und die Ornamenten oft graviert und im Bas-relief waren.

Im Jahr 1902 fand das Kayserzinn ein zweites Mal weltweite Anerkennung, und von 1902 bis 1904 entstanden mehr als Hundert neue Modelle; Karl Berghof in Zusammenarbeit mit Leven und Fauser führte neue Formschöpfungen ein, die durch klare Konturierungen und eine atypische Kantigkeit auffielen. Er führte eine neue Gestaltung der Gefäßkörper durch Kagelabschnitte, Zylinder und Koni ein.

Dem Kayserzinn wurde auf der Weltausstellung von St. Louis/USA 1904 die letzte große Anerkennung ausgesprochen aber von 1905 bis 1909 enstanden nicht mehr als 250 Modelle, die von Karl Berghof in Krefeld geschaffen wurden, während Leven und Fauser das Atelier verlassen hatten.

Als E. Kayser 1911 in Köln starb, war das Atelier verwaist und bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs und der steigenden Rohnzinnpreise beschäftigte die Fabrik nur ein Dutzend Zinngießer; Aufträge des Reichskriegsministeriums retteten die Krefelder Fabrik über den Weltkrieg, die nach 1922 mit schwerem Zinngeschirr im Chippendale-Stil ein letztes Man an die Oeffentlichkeit trat; In der Fölgezeit wurden die Gußformen des Jugendstil verkauft und im Februar 1930 wurde über die “J.P. Kayser Sohn AG Krefeld Fabrik” das Konkursverfahren eröffnet.
    Schale auf fuß - Libelle im Teich   cm 25,5x h 13,5     Schale - Libelle im Teich   cm 25,5     Schale mit Griff - Blumen   cm 34x29     Schale mit Griff und  Füßen - Blumen   cm 34 x 29     Schale auf fuß mit Glas   cm Ø 22x h 11     Obstschale mit Griff - Tulpen   cm 29 x h 22     Schale mit Griff - Maiglöckchen   cm 33x19     Schale - Honigbienen   cm 15     Schale - Honigbienen   cm 22     Kerzenständer 3 armig - mit Margeriten   cm 28x h 44,5     Kerzenständer 5 armig - mit Margeriten   cm 28x h 44,5     Blumenvase - Iris   cm h 35     Messerbänkchen - Hase   cm 8.5 x h 2.5     Messerbänkchen - Katze   cm 10.5 x h 3.5     Messerbänkchen - Pudel   cm 8 x h 4     schmuckhalter - Ente   cm 26x15     Sahnegiesser - Fisch und Schnecke   cm 6.5     Zuckerdose - Fisch und Schnecke   cm 9.5     Teekanne - Fisch und Schnecke   cm 14 x 30 x h 20,5     Serviertablett  mit Trauben und Hopfen   cm 38x27